Ländlicher Raum: Der Elan der Dorfgemeinschaft entscheidet über die Zukunft des Dorfes

Kleine Dörfer schrumpfen, große Städte wachsen: Die Landflucht ist, so sagen Experten, ein unumkehrbarer Trend. Doch mit der Bevölkerung wachsen auch die Probleme in den Städten. Für manche Familien macht das das Dorf wieder reizvoll.

Um das Leben auf dem Land attraktiver zu machen, will die Landesregierung in die Straßensanierung investieren.

„Die beruflichen Chancen und die Mobilität vor Ort haben großen Einfluss auf die Wohnortentscheidung“, sagte Ministerpräsident Bouffier (CDU) am 21.8.2017 bei einer auswärtigen Sitzung des Kabinetts auf einem Bauernhof in Korbach. So sollen in den kommenden zwei Jahren die Landstraßen im ländlichen Raum für rund 134 Millionen Euro saniert werden. Prognosen sagen einen deutlichen Rückgang der Bevölkerung in ländlichen Regionen in Nord- und Mittelhessen voraus.

Auch die SPD will den ländlichen Raum „hessengerecht“ gestalten.

Insbesondere angesichts der demografischen Entwicklung stehe der ländliche Raum vor großen Herausforderungen. Diesen könne man nicht mit Nichtstun oder allenfalls mit halbherzigen Einzelmaßnahmen begegnen. Die Aufgabe bestehe darin, in allen Politikfeldern die Möglichkeiten auszuloten und konzeptionell zu verbinden. Dies hat die SPD-Fraktion mit einem umfassenden Positionspapier getan.

Natürlich ist es wünschenswert und auch erforderlich, dass ein umfassender Plan existiert, wie die Politik den ländlichen Raum fördert und dafür auch finanzielle Mittel bereitstellt.

Eigentlich sollten wir in Deutschland den Solidaritätszuschlag beibehalten und zumindest einen Teil davon in die Förderung des ländlichen Raums stecken, um die nach dem Grundgesetz einheitlichen Lebensbedingungen zu fördern und umzusetzen.

Massive Probleme im Vogelsberg

Wünschen-Moos liegt malerisch zwischen den grünen Hügeln des Vogelsbergs. Doch seit Jahren verliert der Grebenhainer Ortsteil Einwohner. Mittlerweile sind nur noch 33 Menschen übrig. Im Ort gibt es weder Geschäft noch Arzt, keine Kirche, keine Schule, kein Gasthaus. Wenn man Busfahren möchte, muss man das Unternehmen anrufen. Aber das geht auch nur über das Festnetz. Denn Handyempfang gibt es so gut wie nicht. Wie kann es da eine Zukunft geben? „defacto“ hat sich auf Lösungssuche begeben.

Aber wir brauchen nicht woanders hinzuschauen, denn unsere Gemeinden und Dörfer in Mittelhessen und dem Westerwald insgesamt sind Teil des ländlichen Raums. Meine Heimatgemeinde Mengerskirchen engagiert sich schon seit längerem,um weiterhin eine positive Entwicklung in unseren Dörfer zu haben.

In Mengerskirchen gibt es einen Gesamtkonzept: Zukunftsforum Mengerskirchen

Mit dem „Zukunftsforum Mengerskirchen“ stellt sich der Marktflecken Mengerskirchen bereits jetzt zukünftigen An- und Herausforderungen und entwickelt Ideen, diesen gerecht zu werden.

Es gibt fünf Teilprojekte:

Letztlich ist eines wichtig: Der Elan der Dorfgemeinschaft entscheidet über die Zukunft des Ortes

Jedes Unternehmen, jedes Projekt, jedes Dorf, alle Vorgehens- und Verhaltensweisen haben zwei Ebenen: eine fachliche Ebene und eine energetische Ebene. Wenn nur das fachliche Konzept stimmt, gibt es in der Regel keinen nachhaltigen Erfolg. Das energetische Konzept bzw. Verhalten spielt bei der zwischenmenschlichen Kommunikation eine besondere Rolle, weil jeder Mensch auf seine Weise mit seinem Energiezustand, seiner eigenen Aura/seiner eigenen Ausstrahlung und deren Wirkung/Ausstrahlung Einfluss auf die Mitmenschen, Kollegen, also das unmittelbare Umfeld und damit auch auf das Unternehmen, das Dorf, das jeweilige Projekt, nimmt.

Unsere Familien, unsere Gesellschaft, unsere Unternehmen, unsere Dörfer sind nichts anderes also als die aggregierte Energie der Menschen, die darin leben und arbeiten. Wenn diese vielen Energien zusammenkommen, kann das höchst unterschiedliche Ergebnisse bringen:

  • Energien können sich, wenn sie sich in die gleiche Richtung bewegen, nicht nur addieren, sondern multiplizieren oder gar potenzieren. Dies gilt im positiven wie im negativen Sinn.
  • Aufeinandertreffende positive und negative Energien können dazu führen, dass Stillstand eintritt verbunden mit enormer Energieentladung.

Schon Aristoteles hat das in einer seiner Erkenntnisse auf den Punkt gebracht: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“ Man kann auch sagen, wenn Energien in der gleichen Richtung positiv zusammenwirken, dann kann Synergie sich so richtig entfalten und zu Ergebnissen führen, die wir vorher nie für möglich gehalten haben.

Haus Engels in Dillhausen als tolle Möglichkeit, das Dorf näher zusammenrücken zu lassen


Die Bürgerstiftung Dillhausen und der Arbeitskreis Regionalvermarktung des Zukunftsforum Mengerskirchen haben mit Käthchens Dorfladen und Cafe ein Projekt geschaffen, das einerseits ein Ort der Begegnung ist und andererseits Einkaufsmöglichkeiten für Brot, Obst und Gemüse, Wurst und Käse, Fisch, Butter vom Fass und andere Artikel und Produkte schafft. Brotbacken im Backes, das jetzt noch regelmäßiger erfolgen soll und ein großer attraktiver Herbstmarkt runden die Aktivitäten ab.

Viele Helfer bringen sich hier ehrenamtlich ein. Ganz herzlichen Dank dafür.

Es ist eine Frage des eigenen Bewusstseins, ob Du dieses Projekt fördern willst

Natürlich gibt es im Dorfladen kein Vollsortiment. Jeder kann in einem der Supermärkte in Mengerskirchen oder Löhnberg oder sonstwo „alles“ mit einem Einkauf erhalten.

Allerdings: Es ist jedem möglich zu entscheiden, ob er zumindest einen Teil seines Einkaufsbudgets im Dorfladen in Dillhausen lässt und das Haus Engels und somit die Infrastruktur des Dorfes stärkt und fördert, denn sofern ein Überschuss entsteht, kommt dieser dem Haus Engels zugute. An diejenigen, die das bereits tun: Ganz herzlichen Dank dafür. In den ersten drei Monaten wurde ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt. Allerdings wurden im Umfang von rd. 10.000 EUR Anfangsinvestitionen getätigt, die erst noch verdient werden müssen. Ab November 2017 gibt es eine Änderung der Öffnungszeiten und zusätzliche Angebote. Es liegt mit in Deiner/Ihrer Hand diese anzunehmen und zum Fortbestand des Dorfladens in Dillhausen beizutragen. Hier gibt es bei vielen Bürgern in Dillhausen noch sehr viel Spielraum. Ich wünsche mir persönlich, dass dieser im aufgezeigten Sinne genutzt wird.

Denn:Es ist eine Frage des eigenen Bewusstseins, ob Du dieses Projekt fördern willst. Unddenkt daran:Letztlich ist eines wichtig: Der Elan der Dorfgemeinschaft entscheidet über die Zukunft des Dorfes! Es ist wichtig, dass Du für etwas bist!

Ihr Volker Mühl


Volker Mühl