Unser Denken und Handeln sind von Glaubenssätzen bestimmt

Glaubenssätze sind Gedanken, die tief im Geist verankert sind und somit für das einzelne Individuum wahr sind. Sie werden wieder und wieder gedacht.
Sehr oft sind einer Person die Glaubenssätze, die sie bestimmen und leiten, überhaupt nicht bewusst. Sie werden durch Erziehung und Erfahrungen sowie Priming (bewusste oder unbewusste Beeinflussung durch Dritte) erzeugt.

Glaubenssätze sind dafür verantwortlich, wie wir unser Umfeld bewerten und auf Ereignisse reagieren. Gemäß der eigenen Glaubenssätze nimmt jede Person die Wirklichkeit wahr – diese Wahrnehmung kann in den Augen anderer logisch und sinnvoll aber auch befremdlich oder nicht sinnvoll sein.

Die Realität wird durch die Wahrnehmung geschaffen. Die Wahrnehmung ist das Medium, das alle Dinge und Ereignisse buchstäblich generiert. Allerdings durchläuft die Wahrnehmung bei jedermann Filter, nämlich die Glaubenssätze.

Die Glaubenssätze bestimmen, was wahrgenommen – für „wahr genommen“ – wird. Deshalb ist die Rolle der Glaubenssätze in der Erschaffung der eigenen Realität immens.

Diese Rolle zu erkennen ist oberstes Gebot, wenn man über die eigene Realität bestimmen will.

Welche Glaubenssätze bestimmen und leiten derzeit?

Es gibt mehrere Möglichkeiten herauszufinden, welche Glaubenssätzen eine Person dominieren:

  • Das Achten auf wiederkehrende Gedanken. Dies erfordert bereits eine klare Bewusstheit.
  • Das Achten auf Formulierungen, die man häufig von sich gibt. Wenn einem das schwer fällt, kann man seine Freunde oder Kollegen fragen, welche Formulierungen das sind oder sein könnten.
  • Glaubenssätze kommen oft dann zu Tage, wenn wir schnell auf etwas unerwartetes reagieren oder nicht in unserer Energie sind.
  • Beispiele für solche Glaubenssätze sind:
    * Wenn dir etwas misslungen ist: „Das ist ja wieder mal klar. Das kann ja nur mir passieren“ oder „Das Leben ist Knüppelhart“.
    * „Ich kann nie gut einschlafen.“.
  • Das Achten auf die eigenen Gefühle. Wenn man etwas ständig wiederkehrend fühlt, ist ein Glaubenssatz besonders aktiv.
  • Diese Gefühle können die gesamte Emotionsskala (von Angst bis Freude) umfassen. Gefühle werden durch Gedanken verursacht. Wenn man also ein ständig wiederkehrendes Gefühl hat, liegt dem Gefühl mit hoher Wahrscheinlichkeit ein wiederkehrender Gedanke (also ein Glaubenssatz) zu Grunde.

Glaubenssätze ändern

Die Gedanken, die ein Mensch denkt, basieren auf seinen Glaubenssätzen. Wenn jemand felsenfest von Etwas überzeugt ist, kann er seine Gedanken oft nicht wirklich ändern. Positives Denken wird dann möglicherweise aufgezwungen, wirksam sind aber nur die (alten) Glaubenssätze.

Deshalb ist Selbsterkenntnis notwendig, also das Erkennen dessen, was man wirklich glaubt. Erst wenn man weiß, welche Glaubenssätze aktiv sind, wird es auch möglich, die Gedanken zu ändern. Vorausgesetzt man will das überhaupt.

Die Gefühle sind dann die Kommunikation vom Selbst an sich selbst, welche die Bewegung des Bewusstseins anzeigen.

Wenn man Glaubenssätze gefunden hat, die der gewünschten Realität entgegenwirken, dann muss man sie „auflösen“. Dazu reicht es nicht, einfach zu entscheiden, dass „ich daran nicht mehr glaube“ – es ist ein Prozess von kognitiver und emotionaler tiefer Einsicht nötig, bei dem die falsche Realität des Glaubenssatzes enthüllt werden kann.

Glaubenssätze wählen und verinnerlichen

Jeder Mensch hat eine fast grenzenlose „Bibliothek“ an Glaubenssätzen, aus der er diejenigen Glaubenssätze wählen kann, die ihm gefallen. Glaubenssätze müssen nicht transformiert, sondern gewählt werden.

Unerwünschte Glaubenssätze werden durch Erkennen und Akzeptanz neutralisiert, so dass ein neuer, erwünschter Glaubenssatz gewählt werden kann.

Dementsprechend verändert sich auch die wahrgenommene Wirklichkeit.

Glaubenssätze werden nicht auf eine schon vorhandene Wirklichkeit übergestülpt. Es gibt nichts da draußen, was vorher nicht im Geist war und per Wahrnehmung, gefiltert durch die Glaubenssätze, erschaffen worden ist.

Techniken

Affirmation kann Ihnen helfen, neue Glaubenssätze zu verinnerlichen. Wiederholt man eine Affirmation entsprechend lange (gedacht, gesprochen) so kann diese zu einem neuen Glaubenssatz führen.

Positive Glaubenssätze

Das Ziel sollte es sein, ausschließlich positive Glaubenssätze zu haben, um so ein erfülltes Leben zu entwickeln.
Folgend eine Liste von einigen positiven Glaubenssätzen:

  • Ich bin in Ordnung und du bist in Ordnung.
  • Alles was mir passiert, dient meiner Entwicklung.
  • Ich bin Herr über meine Gedanken.
  • Das Leben ist gut.
  • Alles Gute kommt zu mir.
  • Das Universum bringt alles Gute zu mir.
  • Ich bin auf meinem Weg geführt.
  • Das Universum erfüllt all meine Wünsche.

Wenn Sie also Ihre Glaubenssätze erkennen, kennen und ggf. ändern wollen, dann bedeutet das zunächst sich sehr gut selbst zu beobachten, sich selbst zu erkennen und viel harte Arbeit an sich selbst.

„Erkenne dich selbst“
hatte einst über dem Orakel zu Delphi gestanden. Eine Mahnung an den Menschen, nicht in Selbstüberhebung zu verfallen und sich nicht als Maß aller Dinge zu sehen.

„Erkenne dich selbst“ war ebenso die Grundmaxime der antiken Philosophie.

Dabei wünsche ich Ihnen viel Erfolg. Vorausgesetzt Sie wollen das wirklich.

Ich wünsche Ihnen alles Gute.

Ihr Volker Mühl


Volker Mühl