Von Enten und Adlern … und der Wahrnehmung von Verantwortung

Adler sind stolze Tiere. Sie verkörpern für mich persönlich Freiheit, Kraft und Erhabenheit. Sie sind „Herren der Lüfte“. Sie haben Weitblick und Scharfblick. Aber natürlich sind sie auch Raubtiere – wie wir Menschen übrigens auch.

Enten sind Tiere, denen nachgesagt wird, sie hätten einen ausgeprägten Sozial- und Gemeinschaftssinn. Von Enten nehmen wir rein akustisch oft wahr, dass Sie laut quaken und schnattern.

Im Folgenden verwende ich den „Adler“ als Synonym für ein positives Wesen, dessen Eigenschaften wir anstreben sollten. Und den Begriff der „Ente“ als Synonym für negative Eigenschaften, die wir nicht annehmen sollten.

Ich esse gerne knusprigen Entenbraten

Ich versichere jedoch schon vorab ausdrücklich, dass ich persönlich nichts gegen die Spezies der Enten habe und ich mir Enten auch gerne anschaue wenn sie gemeinsam mit ihren Kleinen auf dem See oder auf dem Fluss schwimmen. Ehrlich gesagt, esse ich auch gerne mal einen knusprigen Entenbraten.

Vorab möchte ich auch noch sagen, dass ich sehr viel von „Inklusion von benachteiligten Menschen“ halte und diese Themen sehr unterstütze.

Ich möchte also gerne von Enten und Adlern erzählen. Wenn Sie die folgenden Worte aufmerksam lesen, so hoffe ich zumindest, wird Ihnen klar sein, welche Spezies in unserer Gesellschaft in allen Bereichen des Leben

  • Politik
  • Berufsleben/Wirtschaft
  • Familie
  • in sämtlichen ehrenamtlichen Bereichen

für eine erfolgreiche Zukunft gefragt ist.

Meine Empfehlung an Sie lautet:

Übernehmen Sie die volle Verantwortung für alles was Sie tun! Seien Sie ein Adler!

Ich unterscheide gerne zwischen Enten und Adlern. Adler übernehmen Verantwortung, Enten nicht.

Wenn Adler eine Aufgabe übernehmen, können Sie die Aufgabe als erledigt ansehen. Wenn Enten etwas übernehmen, können Sie allenfalls beten. Adler handeln nach dem Grundsatz: „Ich tue es!“, Enten wollen sich da nicht so gern festlegen. Sie sagen lieber: „Ich will es mal versuchen… und kann für nichts garantieren.“

Wer aber vage ist, erwartet, dass irgendwas dazwischen kommt; er/sie erwartet Misserfolg statt Erfolg. Sonst könnte er/sie ja einfach sagen: „Ich tue es!“

Die Enten und ihr „Quak“

Enten versammeln sich gern in Ententeichen, um sich gegenseitig negative Erlebnisse zu berichten. Das bestärkt sie dann in Ihrem Glauben, der Willkür von anderen Menschen und Situationen ausgesetzt zu sein. Enten geraten schnell in die Gerechtigkeitsfalle. Ständig sind sie verletzt, fühlen sich falsch oder unfair behandelt.

Und sie glauben, solange die „Ungerechtigkeit“ besteht, hätten sie keine Möglichkeit sich zu verändern…

Enten sind auch große Anhänger der Theorie, dass alle gleich behandelt werden sollten. Aber wie soll das gehen? Adler und Enten sind nicht gleich, sie tun nichts Gleiches, warum also sollten sie gleich behandelt werden? Enten wollen den gleichen Lohn wie Adler. Adler wissen: Gleiches bekommt nur der, der auch Gleiches leistet.

Enten konzentrieren sich auf Probleme und quaken; Adler konzentrieren sich auf Lösungen und handeln. Enten erinnern sich jahrelang an Misserfolge und an das „Unrecht“, das ihnen angetan wurde. So verlängern sie negative Gedanken und Erlebnisse. Adler notieren ihre Erfolge und bauen so systematisch ihr Selbstbewusstsein auf.

Enten überlegen: Was kann die Gesellschaft/ mein Land/ mein Arbeitgeber für mich tun? Adler fragen sich: Was kann ich für die Gesellschaft/ mein Land/ meinen Arbeitgeber tun? Wenn ein Problem auftritt, das in keinen bestimmten Aufgabenbereich fällt, machen sich die Enten quakend aus dem Staub. Adler melden sich freiwillig, um das Problem zu lösen.

Enten quaken den ganzen Tag – das Quaken steht für Ausreden und Entschuldigungen. Quaken statt Ergebnisse und Leistungen – ein schlechtes Konzept. Übung macht den „Meister“: Enten entwickeln unglaubliche Geschicklichkeit darin, Ausreden zu erfinden.

Adler wollen Verantwortung

Aber lassen Sie sich nicht täuschen: Der Sinn einer Ausrede ist es von sich abzulenken. Die Aufmerksamkeit soll auf etwas anderes oder jemand anderen gerichtet werden. Dahinter steht ganz einfach das fatale Konzept, Verantwortung abzulehnen oder sie an andere Menschen oder Umstände abzugeben.

Wem Sie die Schuld geben, dem geben Sie die Macht. Wenn Sie weitgehend alle Macht an andere abgegeben haben, lassen Sie diese anderen über Ihr Leben bestimmen.

Adler wollen Verantwortung. Sie wissen: „Ich gewinne rein gar nichts, wenn ich „beweise“, dass andere an meinem Misserfolg schuld sind. Ich nehme mir nur selbst die Chance, mich zu verbessern.“ Darum gebrauchen Sie keine Ausreden – auch wenn Sie unangenehme Dinge erlebt haben. Sie überlegen lieber: „Was hätte ich trotz der unliebsamen Überraschung unternehmen können?“

Sie wissen: Wir sind nicht für alles verantwortlich, was geschieht; wir sind aber immer dafür verantwortlich, wie wir es interpretieren und wie wir reagieren.

Kleiner Tümpel oder höchster Gipfel?

Die Welt der Enten ist ein kleiner Tümpel. Adler dagegen können auch die höchsten Gipfel erreichen. Dazu sind sie bereit, ihre Komfortzone zu verlassen. Sie lernen dazu, sie strecken sich und nehmen Probleme als Chance an, ihren Einflussbereich zu erweitern.

Enten werden früher oder später entlassen; Adler werden befördert, weil sie schon vor ihrer Beförderung mehr tun, als in ihrem Job nötig wäre. Übernehmen Sie darum Verantwortung über Ihre eigentliche Aufgabe hinaus.

Es gibt eine gute Übung: Machen Sie eine „Studie“ – beobachten Sie eine Woche lang die typischen Enten und Adler in Ihrem Umfeld. Entscheiden Sie danach (noch) bewusster, wer von beiden glücklicher ist und von wem Sie sich zukünftig beeinflussen lassen wollen.

Damit will ich nicht sagen: halten Sie sich von den Enten fern. Meines Erachtens ergibt sich das automatisch. Wenn ein Adler hoch fliegt, ist es für die Enten sehr schwer mitzuhalten.

Seien Sie ein Adler

Wollen Sie sich beruflich positiv entwickeln und auch in anderen Lebensbereichen selbstzufrieden sein, so entscheiden Sie sich, in jeder Situation wie ein Adler zu reagieren. Stellen Sie sich einen sehr erfolgreichen verantwortungsbewussten Menschen vor und fragen Sie sich: „Wie würde sich dieser Mensch jetzt in dieser Situation verhalten?“

Gebrauchen Sie niemals Entschuldigungen. Schaffen Sie sich den Ruf: „Wenn mir etwas übertragen wird, kann man es als erledigt ansehen!“

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen alles Gute für Ihren weiteren Lebensweg.


Volker Mühl